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Monica Bonvicini
LOVER’S MATERIAL
10 10 20
30 05 21

Die international renommierte Künstlerin Monica Bonvicini beschäftigt sich in ihrem Werk mit Themen wie der Kritik an Institutionen, dem Verhältnis von Gender und Feminismus sowie der Ausübung von Kontrolle und Macht. Sie ist bekannt für ihre raumspezifischen Installationen, welche die Architektur von Kunstinstitutionen auf humorvolle Art dekonstruieren und in Frage stellen. Für das Motiv der Einladungskarte zur Ausstellung in Bielefeld hat sie eine 2020 entstandene Zeichnung auswählt, die sich auf den Architekten der Kunsthalle, Philip Johnson, bezieht, der mit dem Bielefelder Museumsbau im «International Style» eine klare Setzung für das Projekt der Moderne anstrebte.

Der Titel «LOVER‘S MATERIAL» bezieht sich auf die Charakterisierung der Beziehung von Philip Johnson und seinem Partner Jon Stroup durch den Autoren Franz Schulze. In dessen Biografie Philip Johnsons wird Stroup als «bequem passiv» beschrieben. Für Monica Bonvicini eröffnet sich hierin die Erkenntnis, dass sich Beziehungen auch als etwas Objektivierendes und Rationalisierendes definieren lassen. Von diesem Gedanken ausgehend untersucht die gesamte Ausstellung die Beziehungen, die mit dem Ausstellungsraum verknüpft sind – sowohl ökonomisch-privater Natur als auch politischer Art. Wie definiert sich die Beziehung der Künstlerin zu dem Ort, den Kunstwerken, den Besuchern oder den Mitarbeitern des Museums und was für Abhängigkeiten werden erzeugt?

Neben zahlreichen neuen Werken wie Boden- und Rauminstallationen, Skulpturen, einer Video-Arbeit und Zeichnungen, die für die Ausstellung entstehen, wird auch die Glasskulptur «Up In Arms» (2019) zu sehen sein. Als visuelles Wortspiel repräsentiert die Arbeit, die die Arme der Künstlerin selbst in rosé-farbenem Kristallglas reproduziert, sowohl Zartheit und Spannung als auch den im Titel proklamierten Aufruf zu Widerstand und Protest. Diese Verknüpfung charakterisiert viele der neuen Arbeiten, die unter den kontrastierenden Eindrücken der aktuellen weltweiten Proteste und der Isolation durch die Covid-19-Pandemie entstanden sind. Privater Raum und öffentlicher Raum, Zwang und Freiheit stehen hier beispielhaft für die Spannungen des aktuellen Jahres.

Monica Bonvicini wurde international mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Unter anderem gewann sie den Goldenen Löwen der Venedig Biennale (1999), den Preis der Nationalgalerie, Berlin (2005) und in jüngster Zeit den Oskar-Kokoschka-Preis (2020). Ihre Werke wurden vielfach bei Venedig Biennalen oder der Berlin Biennale gezeigt und werden in diesem Herbst auf der Quadriennale in Rom, der Busan Biennale und im Kunstmuseum Stuttgart zu sehen sein. Neben ihren zahlreichen nationalen und internationalen Gruppenausstellungsbeteiligungen zeigte sie jüngst umfassend Werke im BALTIC Centre for Contemporary Art (2016), auf der 15en Istanbul Biennale (2017), im Belvedere 21, Wien und im OGR (Officine Grandi Riparazioni), Turin (2019).

Kuratorin: Christina Végh
Kuratorische Assistentin: Laura Rehme

Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld und der Stiftung Dr. Dagmar Nowitzki für Kunst und Kultur.

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Abbildung Startseite: Monica Bonvicini, Up in Arms, 2019
© Monica Bonvicini and VG-Bild Kunst
Foto: Jens Ziehe
Courtesy the artist and König Galerie, Berlin