Geschlossen bis 23.3.23. Eröffnung der neuen Ausstellungen am 24.3. um 18:30 Uhr.
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Paula und Henry – Teens-Club

Heute befassen wir uns im «Paula und Henry – Teens-Club» mit dem Künstler Antonius Höckelmann. Seine Werke könnt ihr gerade in der Ausstellung „Antonius Höckelmann. Alles in allem“ sehen. Hier im «Paula und Henry – Teens-Club» findet ihr Anregungen zur Beschäftigung mit diesem Künstler und seinen Werken und Ideen zur Gestaltung eigener Arbeiten. Wir konzentrieren uns heute auf die Zeichnungen, bevor wir uns der Bildhauerei und der Malerei des Künstlers widmen.

Lest euch ruhig auch immer den Text zum Kindermuseum durch, der ist von euch ja schnell gelesen, aber er bietet einige interessante Informationen zum Künstler und seinen Werken.
Außerdem könnten die Anregungen dort, zur Blindzeichnung oder zum Schraffieren und Schummern, durchaus auch für euch von Interesse sein.
Schreibt uns doch mal!  Wir nehmen eure Ideen gerne auf!

Und hier die Kreativ – Anregungen für euch:

Antonius Höckelmann – Steckbrief

Recherchiere zu Leben und Werk des Künstlers Antonius Höckelmann. Was ist das Besondere an diesem Künstler? Welche Vorstellung gewinnst du von seinen Arbeiten und von seiner Arbeitsweise? Deine gewonnenen Kenntnisse kannst du in einem Steckbrief zusammenfassen. Vielleicht findest du eine Form der Präsentation, die dem Werk und der Person dieses Künstlers besonders entspricht.
www.antonius-höckelmann.de
www.kunsthalle-bielefeld.de

Zeichnung, die inneren Kräfte einer Plastik

Die Zeichnung sieht Höckelmann als Möglichkeit, die inneren Kräfte einer Plastik sichtbar zu machen. Der Betrachter einer Zeichnung habe zuweilen das Gefühl, sich innerhalb einer plastischen Form zu bewegen.
Suche dir eine plastische Form (Kugel, Röhre, Karton…) und versuche, mit den Linien deines Bleistiftes oder auch mit Pinselstrichen das Innere dieses Körpers darzustellen. Aufgabe ist es also, mit Linien einen Raum zu schaffen.
Denke dabei an die Zeichnungen Höckelmanns, die sicher keiner genauen Konstruktionszeichnung entsprechen, sondern mehr ein Gewirre, ein Linienknäuel sind.

Porträt – Arbeiten in Serie

Der „Nasenbohrer“ ist ein Beispiel für Höckelmanns Arbeiten in Serie. Immer wieder nimmt er hier dasselbe Motiv auf, teilweise mit nur leichten Variationen und zeichnet es flüchtig, ähnlich einer Karikatur.

450Höckelmann-Nasenbohrer-1982

Nasenbohrer, 1982, Mischtechnik auf Papier, 29,5 x 21 cm, ZELLERMAYER Galerie, (c) VG Bild-Kunst Bonn 2020

Suche dir das Foto einer Person. Gibt es typische Merkmale? Versuche diese Merkmale in deiner Zeichnung mit dem Bleistift oder einem Pinsel und Wasserfarben besonders hervorzuheben. Setze deine Linien schnell, locker, es geht nicht um die genaue Wiedergabe. Lege zu dieser Person eine ganze Zeichenserie an.

Du wirst feststellen, dass sich deine Zeichnung entwickelt, vielleicht wirst du mutiger, sicherer, lockerer.

Wie Höckelmann kannst du auf diese Weise auch eine Serie von Selbstporträts gestalten. Übrigens, ganz besonders wirken deine Zeichnungen auf ungewöhnlichem Papier. Wie wäre es, statt auf Zeichenpapier auf den Seiten einer Tageszeitung zu arbeiten?

Einstrichzeichnung

Wenn du dir die Zeichnungen Höckelmanns anschaust, wirst du sehen, dass es ihm nicht auf Genauigkeit ankommt, auch nicht auf Schönheit. Seine Linien fließen dahin, da wird nicht radiert, die Linie bleibt stehen, eine weitere Linie wird hinzu gesetzt, bis die Form stimmig ist. Teils entsteht der Eindruck, als sei es das Gewirr einer Endloslinie.

Und da sind wir schon bei der nächsten Übung. Zeichne eine Form, zum Beispiel einen menschlichen Körper, ein Gesicht oder ein Tier. Die Zeichnung soll aus einer Linie entstehen, setze den Bleistift oder deine Kreide also nicht ab.

Du wirst sehen, dass du auf diese Weise zu einer freieren Gestaltungsform gelangst. Pablo Picasso und Paul Klee haben übrigens mehrfach solche Einstrichzeichnungen entwickelt.

„1000 Striche“

Auch das Zeichnen kann/muss man lernen. So empfahl Adolf Hölzel (1853-1934), Professor an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, seinen Studenten als tägliche Morgenübung, „1000 Striche“ zu zeichnen.

450-Vera-Hoeckelmann-Zeichenspiralen

Nimm diese Anregung doch für einige Zeit auf. Wähle dazu ein großes Papier, fixiere es auf dem Tisch. Greife dir einen Stift und dann leg los. Eine Möglichkeit ist auch das beidhändige Arbeiten, so wirst du vielleicht noch lockerer zeichnen. Gerade Linien, gebogene, kurze, lange, wie es sich ergibt und so lange du magst. So entstehen helle und dunkle Stellen und vielleicht entdeckst du zum Schluss, dass sich hinter dem Gespinst der sich überlagernden Linien Figuren entdecken lassen.

(Vielleicht hast du sogar Lust, diese farbig auszugestalten.)

Linien können aber auch Stimmungen ausdrücken, sie können fröhlich oder wütend wirken. Wie verläuft eine Linie, die fröhlich auf dich wirkt? Das wäre doch mal eine Idee für deine „1000 Striche“.

Vielleicht hast du jetzt schon gemerkt, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten der Gestaltung so ein einfacher Bleistift bietet. Wenn du magst, lade dir dieses Werkstatt-Blatt herunter und mach dich an weitere Experimente! Viel Spaß!

Schickt uns gern Fotos eurer Werke!
Christiane, Karola und Matthias

Bildung und Vermittlung
T 0521-329995019; lutterkort@kunsthalle-bielefeld.de (Christiane Lutterkort)
T 0521-329995010; albrecht@kunsthalle-bielefeld.de (Matthias Albrecht)

Zeichnungen: Vera Brüggemann, 2020, © Vera Brüggemann
Arbeitsanregungen: Karola Eisenblätter

Die Höckelmann Abbildungen sind alle © VG Bild Kunst 2020.